Rotenburg. Die Rotenburger SPD-Fraktion sowie die SPD-Landtagskandidatin Karina Fissmann informierten sich direkt vor Ort über den Stand der strategischen Neuausrichtung und des medizinischen Konzepts des Herz- und Kreislaufzentrums (HKZ). Martin Ködding, Geschäftsführer des Klinikums Hersfeld-Rotenburg sowie Dr. Tobias Hermann, Medizinischer Direktor des Klinikums Hersfeld-Rotenburg freuten sich über das Interesse der Kommunalpolitiker und stellten das Konzept der Neuausrichtung den Fraktionsmitgliedern vor.
„Das Klinikum Hersfeld-Rotenburg ist mit 3100 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Kreis und gehört zu den zehn größten Gesundheitseinrichtungen Hessens. Für die Region wird mit einer hohen Ausbildungsquote und der Integration von Beschäftigten mit Handicap auch eine „kommunalpolitische Rendite“ erwirtschaftet“, erklärt Ködding. „Mit mehr als 70 Millionen Euro investiert das Klinikum Hersfeld-Rotenburg in seine Zukunftsfähigkeit.“
„Wir müssen das Versorgungsgebiet insgesamt betrachten und grundlegend Strukturen ordnen, um zukunftsfähig zu bleiben.“, ergänzt Dr. Tobias Hermann. Damit einher geht auch der geplante Umzug der Psychiatrie aus den beengten und nicht mehr zeitgemäßen Räumen in Bad Hersfeld in das Bettenhaus 2 am HKZ in Rotenburg. „Dort hat die Psychiatrie mehr Raum und die Patientinnen und Patienten können in insgesamt drei Stationen zukünftig nach ihren individuellen Krankheitsbildern, wie etwa Sucht oder Demenz, getrennt versorgt werden“, erklärt Ködding.

Auch die Orthopädische Klinik im Kurpark in Bad Hersfeld soll in etwa vier Jahren mit ihren 40 Betten in der Rodenberg-Klinik am HKZ untergebracht werden. Am Klinikum Bad Hersfeld müsste sich die Orthopädie nämlich die Infrastruktur mit der Notfallmedizin teilen, was die Planbarkeit der Eingriffe und damit auch den Komfort für die Patientinnen und Patienten verringere. In der Rodenberg-Klinik hat die Orthopädie ein eigenes Gebäude, ist jedoch mit dem HKZ durch eine Brücke mit allen medizinischen Einrichtungen verbunden. „Begleiterkrankungen und immer älter werdende Patientinnen und Patienten erfordern die direkte Anbindung an die Bildgebung und an eine „Intermediate Care“, eine Art Intensivstation, die zum 1. Februar in Betrieb genommen wurde. „Die Voraussetzungen hier in Rotenburg sind ideal“, unterstreicht Hermann.
Durch die Umstrukturierung sichere man ein rehabilitierendes, ein ambulantes sowie ein stationäres Angebot in der Region.“ „Die Einbindung in den akademischen Lehrbetrieb der Universitäten Gießen und Marburg steigert die überregionale Bedeutung des Klinikums und des HKZ und verstärkt die Attraktivität des Standortes für junge Ärztinnen und Ärzte und sichere dadurch den Nachwuchs und die Qualität der Ausbildung“, sagt der Geschäftsführer.
„Das Herz- und Kreislaufzentrum ist nach der Übernahme durch das Klinikum gut aufgestellt und durch die strategische Neuausrichtung auch für die Zukunft gut gerüstet“, fasste SPD-Fraktionsvorsitzender Sebastian Münscher den Besuch seiner Fraktion im HKZ zusammen. „Als ein großer Arbeitgeber hier in Rotenburg, sind wir erfreut, dass die Geschäftsführung keine der 800 Arbeitsplätze im HKZ streichen möchte.“ „Es ist immer wieder gut, sich vor Ort einen Überblick verschaffen zu können und auszutauschen“, so der Fraktionschef weiter. Für die regionale Gesundheitsversorgung ist das HKZ als ein wesentlicher Bestandteil nicht mehr wegzudenken, resümierte die SPD Landtagskandidatin Karina Fissmann.